Dienstag, 18. April 2017

Zerbombte Hoffnungen: Borussia Dortmund vor dem AS Monaco-Rückspiel unmenschlich belastet!

Die UEFA zeigte im Hinspiel selbstredend, wieviel Empathie sie dem seelischen Befinden einer durch den Bombenanschlag schwerstens traumatisierten Mannschaft aufbrachte. Die Neuansetzung einen Tag später war entsprechend ein Offenbarungseid für die Priorisierung von Mammon und the show must go-Gehabe. Für die „hohen“ Herren seien dringend ergiebige Recherchen dahingehend empfohlen, wie sehr die Erkenntnis, dass Nagelbomben gezündet wurden, die Psyche junger Leute geradezu zerfetzen muss. Die platte Phrase „Profis“ verwechselt den Menschen hier mit einem seelenlosen Automaten.


Angesichts dessen war die Heimniederlage des BVB gegen ein starkes Monaco geradezu logisch, auch wenn Tuchel in der ersten Hälfte wieder einmal falsche personelle Entscheidungen traf, die zu spät korrigiert wurden.

Belastetes Rückspiel in Monaco

Das Rückspiel in Monaco trägt die gleichen Schatten, ist ebenso belastet. Die Borussen sind mit ihrer Aufgabe wahrlich nicht zu beneiden. Freilich haben sie nichts zu verlieren, aber sie haben bereits  zu viel verloren, vor allem außerhalb des Rasens. Die Monegassen haben de Facto alle Vorteile auf ihrer Seite, sind personell und mannschaftlich stark genug, den 3:2-Vorsprung aus dem Hinspiel nicht nur zu verwalten. Die schnellen, ballgewandten Jungspunde der Gastgeber wissen nur zu gut um die defensiven Schwachstellen der Borussen. Da verwundert auch die Aussage des Geschäftsführers beim Abflug nicht:

Freilich bleibt eines, egal, wie dieses Duell im Viertelfinale der Champions League ausgehen mag. Weit über emotionale Anteilnahme und Mitleid hinaus haben die wahrscheinlich regelrecht zerbombten Hoffnungen auf Erreichen des Halbfinales einen Langzeiteffekt, nämlich tiefen Respekt vor einer Mannschaft, einem Verein, der Opfer wurde von Menschen, die längst jeglichen Staus von Menschsein verloren haben. Borussia Dortmund ist  seit jenem verhängnisvollen Dienstag eine Mannschaft der Herzen und möge es über die Schnelllebigkeit des  Spitzenfußballs sehr lange bleiben. Und die betroffenen Spieler werden hoffentlich, insbesondere Bartra und derjenige, in dessen Kopfstütze das Geschoss einschlug, die Phobie irgendwann überwinden…

Liebe Wettfreude von Interwetten, erlauben Sie aus Respekt vor den Betroffenen das Sportliche dieses Rückspiels ein wenig hintenanzustellen. Auch den Verweis auf Wettquoten! Nicht die Show, Empathie must go on!!