Dienstag, 17. Oktober 2017

Vor Celtic Glasgow: Jubel-Vorschuss für Jupp Heynckes

Man begrüßt sogenannte Heilsbringer dann besonders euphorisch, wenn Probleme drastisch verknotet erscheinen.

Ob allerdings der klare 5:0-Sieg gegen den ersten Abstiegskandidaten Freiburg ein Gradmesser für das Lösen der aktuellen sportlichen Schieflagen sein kann, wird schon die nahe Zukunft zeigen. So die bevorstehende Königsklassen-Begegnung gegen Celtic Glasgow, erst recht der Pokalhit gegen die Rasensprinter aus Leipzig demnächst.

Ich möchte bei meiner These anlässlich des Amtsantritts des mehr als profilierten Trainers bleiben. Jupp Heynckes kann und wird nur gewinnen. Allerdings nur national. Für die Champions League dürfte es gegen Gegner nicht reichen, die sich gerade personell in den letzten Monaten da weiterentwickelt haben, wo der deutsche Meister unter Ancelotti böse Rückwärtsschritte zusammenstolperte. Schon das Training und die taktische Akribie von Heynckes entfernen sich im positiven Sinne um Längen von seinem Vorgänger. Schon gegen die Schwarzwälder waren auch die personellen Maßnahmen des früheren Stürmers der goldenen Gladbach-Generation zu erkennen. Eigentlich selbstverständliche…

Abgestelltes Rotationsrad…

Jupp Heynckes lässt mit viel Bedacht rotieren, wenn in diesen krisenanfälligen Wochen denn überhaupt. Er weiß nur zu gut, dass er gerade jetzt eine Hierarchie, gebildet von routinierten Kräften, benötigt, um den Meister zu stabilisieren. Eigentlich eine fast schon banale Selbstverständlichkeit, gegen die Ancelotti gerade am Ende provokativ verstieß. Und mehr noch. Ungeachtet der neuerlichen Verletzung von Martinez beorderte der Triple Gewinner den Spanier dorthin, wo er schon 2013 ein wesentlicher Stabilisierungsfaktor war, nämlich auf die Sechs. Flankiert von Hummels und Boateng dahinter kamen die Freiburger zwar zu drei Torchancen, die resultierten aber aus Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung. Schlimm, aber eher reparabel als die Defensivprobleme der letzten Monaten, als sich manche Gegner vor allem in der letzten halben Stunde gegen unabgestimmte und mitunter nicht austrainierte Münchner gerade bei Rückständen munter durchkombinieren konnten.

Auch die Aufgabe gegen die schottischen Kämpfernaturen aus Glasgow kann dazu dienen, sich mental in einem weiteren Schritt zu stabilisieren. Haben die Bayern - wie übrigens vorhergesagt - den Rückstand auf Borussia Dortmund merklich verkürzen können, so kann ein Heimsieg gegen Celtic auch in der Königsklasse für Ruhe sorgen. Wollen wir wetten, liebe Leser, dass dieser weitere Befreiungsschlag den Mannen um Jupp Heynckes auch klar gelingt…?