Sonntag, 02. Oktober 2016

Die Bayern: Kein schäumendes Oktoberfest...

 

Die Stunde der Kritiker mit Zielpunkt Bayern München scheint wieder gekommen. Ich möchte mich nur bedingt einreihen. Anlass dazu darf weder das Spiel in Madrid noch das Remis gegen den 1. FC Köln sein. Eine sachliche Kritik muss flächiger sein, muss über Momentaufnahmen hinweggehen. Schon sein etlichen Wochen höre ich mit einigem Befremden, dass der opulente Kader des Deutschen Meisters als nahezu perfekt eingeschätzt wird. Das aber ist er gewiss nicht. Schon in der Saison-Vorschau erwähnte ich die Schwachstellen, die gerade bei Verletzungspech offenkundig werden könnten. Gewiss sind es nicht die Außenpositionen mit vier Klasseleuten, auch wenn Rib und Rob unübersehbar in die Jahre kommen. Es ist für die Bayern ein Riesenpech, dass die beiden bei bestem Trainingszustand so wenig zusammenspielen konnten!

Alleinunterhalter Lewandowski

Wäre Thomas Müller eine Sturmspitze, hätte der Bundestrainer längst Entwarnung bei der Suche nach einem Klose-Nachfolger gegeben. Müller ist es auf glattem internationalen Parkett nicht und damit ist Lewandowski ohne Backup, geschweige denn Sturmspitzen-Partner. Ein absolutes Unding für einen mit Recht ambitionierten Verein!

Ebenfalls fehlt ein torgefährlicher, schneller Spieler im zentralen offensiven Mittelfeld. Überhaupt ist die Zentrale bei den Bayern absolut ausrechenbar und mit gravierenden Mängeln im Tempo behaftet. Von der Mittelfeldbesetzung in Madrid mit Alonso, Vidal und Thiago sollten bestenfalls zwei Akteure in der Startformation stehen. Insgesamt haben die Bayern zu viele Spieler im Spielaufbau hinter dem Ball – ohne Geschwindigkeit und Dribbelstärke. All das gilt aber vornehmlich für das Kräftemessen auf der höchsten internationalen Stufe!