Die Bayern auf Abwegen!

 

Die Niederlage in Rostow beendet hoffentlich, hoffentlich die peinlichen Irrfahrten des Deutschen Meisters, indem sie aufrüttelt. So ist auch diese Kolumne ein wenig emotionaler. Wenn man ganz offensichtlich eine Strategie unkritisch und blauäugig durchwinkt, die sich auf Erfolge im Frühjahr fixiert, liefert man Alibis und ein Offenbarungseid wie in Rostow ist eine logische Folge. Was muss wohl ein Anhänger empfinden, der die Roten aufwändig begleitet, die Allianz Arena per Dauerticket besucht, wenn er ständig Schonhaltungen und unsäglich unausgewogene Rotationen für gutes Geld serviert bekommt? Jetzt ist plötzlich das Heimspiel gegen Bayer 04 das Spiel der Spiele, jetzt wird die Aufholjagd auf die Bullen herausgestellt. Das hätte man sich aber so etwas von locker ersparen können – inclusive Fan-Ärger und Image-Verlust…

Narreteien…

Wenn eine Mannschaft auch durch die blödsinnigen Einsätze mit Verletzungsfolgen von Vidal und Robben instabil ist, dann ist es geradezu fahrlässig, das Rotationsrad zu drehen. Stabilität definiert sich anders, zumal die Zeiten einer erstklassigen Bayern-Bank durch Transfer-Versäumnisse im Sommer vorerst vorbei sind. Die Kuschelzeiten unkritischer und verwöhnter Protagonisten in Rot hat die klirrende Kälte von Rostow endgültig entlarvt. Noch ist es vergleichsweise ruhig im italienisch eingefärbten Kuschelzentrum an der Säbener Straße. Bis Freitag. Dann ist Hoeneß zurück. Und hoffentlich knallharte Analysen, vor allem sportliche Taten…!