Sonntag, 29. Januar 2017

Vitaminschub für die Fohlen: Die Psychos von Bayer 04!

 

Hypersensibel, sorglos und überhastet sind drei Attribute, die Bayer 04 Leverkusen hinreichend beschreiben. Auch und vor allem gegen die Fohlen an einem denkwürdigen Abend in der Bay Arena. Die Gladbacher  zeigten in der zweiten Hälfte eine großartige Moral und Effizienz, wurden aber von den Bayer-Psychos aus dem fast zugeschnürten Sack gelassen. Das Wort „fast“ ist keine Phrase, wenn man die Leistungsschwankungen auch während der 90 Minuten der Leverkusener in vielen Spielen beschreibt. Fast wäre man einst Deutscher Meister geworden. Fast hätte man die Königsklasse gerockt. Fast hätte man in nervenden Serien nach klaren Führungen nationale und internationale Gegner aus den Schuhen gespielt. So bleiben am späten Samstag bei Völler, Schmidt und den Sensibelchen auf dem Rasen Ohnmacht und Frust – wieder einmal…

Völlig unausgegorenes Offensiv-Pressing

Modernes Pressing definiert sich nur unzureichend mit dem explosiven Bedrängen des Gegners in Überzahl. Diese Lektion versteht jede Kreisliga-Mannschaft. Viel wichtiger ist, dass alle synchron in gleichen Sekundentakten wie in einem dicht gespanten Netz passende Spielsituationen für diese Taktik nutzen. Das heißt auch, dass die Spieler im Rücken der Pressenden bedacht die Räume schließen müssen. All das vernachlässigt Bayer im Vergleich zu neidischen Blicken nach Leipzig immer noch und fahrlässig. Die Gladbacher überspielten bspw. beim entscheidenden dritten Tor überhastet auf den Ball stürzende Gastgeber und schufen sich mit Leichtigkeit im letzten Drittel Überzahl.

Impulse

Nicht nur Hecking stand die Freude über dieses nicht mehr zu erwartende Erfolgserlebnis ins Gesicht geschrieben. Hoffentlich ist dieser Sieg Stimulanz für diesen sympathischen Verein, den Kriechgang der Vorrunde ultimativ zu beenden. Die Fohlen haben deutliche Grenzen, aber mit gewecktem Selbstvertrauen ist ein ganz anderer Tabellenplatz möglich.

Die Stottermotoren der Etablierten

Die Favoriten auf dekorierte Plätze in der Königsklasse rumpeln mit Stottermotoren durch die bisherige Saison. Auf Schalke schrillen alarmierend Pfiffe, in Leverkusen ziehen die Spieler die Schultern ein und auch der BVB hat bei einem Scheitern heute Abend in Mainz spätestens seine Nicht-nur-Ergebniskrise. Kein Wunder, dass die Jungspunde aus Leipzig und Hoffenheim längst die Überholmanöver eingeleitet bzw. vollendet haben. Und da sind auch noch die Rumpel-Bayern…

Ohne Mittelfeld

Ich wiederhole es seit geraumer Zeit. Vor allem auf den Halbpositionen im Mittelfeld, aber auch den langsamen Sechsern nähren sich die Bayern mehr schlecht als recht. Auch das Spiel in Bremen unterlegt, dass der Meister international so nicht salonfähig ist. Verheerend für die Effizienz die Dauerkrise bei Thomas Müller…