Sonntag, 05. Februar 2017

Schatten über Dortmund: Verhaltens-Analphabeten!

 

Borussia Dortmund war und ist ein Vorzeigeverein. Sportlich gab es davon gestern eine Kostprobe zu sehen und über die Identifikation der Fans mit ihrer Ussia zu reden, würde bedeuten, Eulen nach Athen zu tragen. Was sich aber gestern Kriminelle, sprich Verhaltens-Analphabeten, an Gewaltaktionen auch gegen Frauen und Kinder aus Leipzig erlaubten, gehört unter härtesten Strafen weggeschlossen. Waren das noch Splittergruppen von Unbelehrbaren, stimmen etliche Spruchbänder auf der Südtribüne sehr nachdenklich. Borussia Dortmund als Verein tut sehr gut daran, sich nicht nur über Mitteilungen über die Medien und Kommunikationsforen davon energisch zu distanzieren. Die Hetze gegen sogenannte Retortenvereine darf nicht weiter so unerträglich überschwappen. Pluralität der Positionen auch im Profifußball gehört zu einer demokratischen Streitkultur. Nicht aber derartige Gewaltauswüchse bis hin zum Mobbing. Am Ende stehen wieder – fast – alle vor den Scherben solcher Hetze, achselzuckend bedauernd. Denn dann ist ein Kind totgeworfen. In Dortmund flogen schon Steine in diese Richtung!!!

Rangnick

Es gibt ganz Schlaue, die Burnout-Symptome bagatellisieren. Das im Signal Iduna Park zu lesende große Spruchband blitzt einem fortschreitenden Werteverfall fratzenhaft schrill entgegen: „Burnout Ralle. Häng dich auf.“ Wie tief wollen solche „Menschen“ denn noch sinken…

Tradition gegen Retorte

Eine Grundsatzdiskussion über die sogenannten Retortenklubs gehört nicht in eine solche Kolumne, aber ein Verweis sei mir zum Abschluss gestattet. Man nehme sich bitte einmal die Zeit und durchleuchte abgesehen von den großen Profivereinen obere Amateurklassen bis zur Regionalliga. Und man wird hier rabiate Geldzuschüsse sogenannter Sponsoren in nicht geringer Anzahl entdecken. Entdecken wird man Vereine, die gestern noch in Kreisligen, ich betone hier „aus Tradition“, Freizeitfußball kickten. Oder glaubt irgendjemand, dass etwa ein aktueller Südwest-Regionalligist in einem Dorf mit wenigen hundert Einwohnern mit Aufstiegsambitionen in die Dritte Liga zig Spieler herbeiholen kann, nur weil es dort so ländlich ist…?

Der Fußball in all seiner Breite wird sich nicht in diese Richtung verändern, er hat es bereits längst unaufhaltsam getan! Nicht nur in Leipzig oder Hoffenheim, sondern auch an der Basis!