Montag, 23. April 2018

Hasenhüttls Ende in Leipzig?

Meine hohe Meinung über den Trainer Ralph Hasenhüttl hat nach dem absolut vermeidbaren Aus in Europa League-Viertelfinale in Marseille klaffende Risse bekommen. Wer damals eine derartige Aufstellung sich auch selbst antut und angesichts einer absoluten Krise in der Defensivarbeit seines Teams gegen schnellere Franzosen nicht spätestens nach der frühen 1:0-Führung im Rückspiel eben nicht zwei Sperrriegel in der torgefährlichen eigenen Zone errichtet, stattdessen aber munter mit dilettantischen Ballverlusten in ungehemmter Vorwärtsbewegung großzügige Räume öffnet, kann sich von der Verantwortung an dem RB-Debakel der letzten Wochen nicht freisprechen. Der Interwetten-Partner aus Hoffenheim nutzte all das am Samstag weidlich für einen Kantersieg in der Fremde.

Dortmunder Flirt

Nur logisch, dass Rangnick und Co. Hasenhüttls Steilpass seit Dezember in Gestalt verzögerter Vertragsgespräche liebend gerne mit zufriedener Brust annehmen. Wahrnehmbar auch für einen Klub, der in diesen Wochen dabei ist, so etwas von kräftig die Resettaste in allen sportlichen Bereichen zu betätigen. Nächster Vorbote dieses Handlings beim gemeinten BVB ist der Tribünengang eines auch sportlich seit langer Zeit überforderten Schmelzer. Nach dem bedauernswerten Stöger, der die Mission Impossible - Quali für die Königsklasse und Reanimierung eines teaminternen Trümmerhaufens in Richtung Offensivspektakel - nicht schultern konnte, scheint der nicht immer mit sportlichem Erfolg beseelte Lucien Favre nicht mehr der einzige Nachfolge- Kandidat für Borussia Dortmund.

Es könnte auch ein Hasenhüttl werden, der ganz offensichtlich mit einiger Distanz das sportliche Treiben bei RB Leipzig beobachten gelernt hat. Kaum vorstellbar, dass RB nach einer Serie von Fehlleistungen, personellen Krisen und Undiszipliniertheiten noch einmal auf den internationalen Zug aufspringen kann, dessen Schlusslichter sich bedrohlich entfernen.

Kurz vor dem Ziel dürften die Dortmunder aus dem Waggon der ersten Königsklasse nicht mehr zu vertreiben sein. Erst recht nicht von den Leipzigern, liebe Interwetten-Freunde, die womöglich einen Hasenhüttl verlieren, der in der nächsten Haltestation zu Gelb-Schwarz zusteigen könnte…