Mittwoch, 06. Juni 2018

Die Premier League: Die Lasten des Erfolges

Jürgen Klopp braucht in diesen Tagen viel Ruhe. Vielleicht vor dem nächsten Sturm nach der immer noch skurril anmutenden Niederlage im Finale der Champions League. Vorbei ist vorbei, mag der deutsche Erfolgstrainer resümieren, dem so sehr ein großer Titel fehlt.

Da kommen dieser Tage ärztliche Berichte über die Gehirnerschütterung von Karius vor seinen Aussetzern dazu, da wandern erzürnte Blicke in Richtung Ramos, dem ein Aufenthalt auf der Insel und erst recht in der Region Liverpool nicht unbedingt zu empfehlen ist. Eben noch nicht vernarbte Wunden!

Verwelkender Lorbeer?

Ohne Zweifel und trotz allem finalen Pech können die Reds auf eine tolle Saison zurückblicken. Aber dieser Glanz verpflichtet auch und das weiß Jürgen Klopp nur zu gut. Kein leichtes Unterfangen in dieser finanziell wohlgenährten Liga voller armierter Konkurrenten. Der FC Liverpool wird fieberhaft nach karätigen Verstärkungen Ausschau halten müssen, denn ein weitgehend unveränderter Kader Klopps wird große Probleme bekommen, weil eine solche Saison auch durch einen Salah, der absolut am oberen Limit seiner Leistungsfähigkeit agierte, nicht wiederholbar sein dürfte. Und im Nacken des Tabellenvierten fauchen bereits die Blues und die Gunners, die unbedingt in die Königsklasse wollen.

Der, der immer neue Spieler fordert

Der Fluch der guten Tat könnte auch Pep Guardiola treffen, der frühzeitig wegen des smarten Inselwetters seinen Vertrag bei den Citizens verlängert hat. Zu leicht fiel Manchester City in der zurückliegenden Saison die Meisterschaft, zu unbefriedigend verlief erneut für den Spanier die Champions League. Seine akribische spieltaktische Filigranarbeit in Ehren, aber Guardiola fordert neue Spieler exzellenter Klasse, die sein System umsetzen können. Im Gegensatz zu Klopp ist Pep kein Ausbilder, sondern modelliert mit fertigen Akteuren, sehr gerne mit dem Prädikat Weltklasse.

Ein grinsender Mou?

Vielleicht erwacht der Lokalrivale in der neuen Saison aus seinem Dornröschenschlaf, Manchester dürfte in der Tat Fußball-Hauptstadt bleiben. Freilich aber könnte der ManU-Trainerkollege Pep Guardiola am Ende frech ins Gesicht grinsen…Man ist scharf auf den Titelverteidiger!