Tour de France – die härteste Rundfahrt der Welt

Kurz vor den Olympischen Spielen findet mit der Tour de France die wichtigste Radrundfahrt des Jahres statt.

Wann findet die Tour de France 2024 statt: 29.06.2024 bis 21.07.2024
Wer überträgt die Tour de France 2024 im TV und Stream: Eurosport, ARD, ServusTV, discovery+
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Am 29. Juni geht es los mit einer 206 Kilometer langen Etappe von Florenz nach Rimini. Die Rundfahrt endet 2024 übrigens ausnahmsweise einmal nicht in Paris, sondern in Nizza. In der französischen Hauptstadt wird zu dieser Zeit nämlich schon für die Eröffnungsfeier der Sommerspiele geprobt.

Wer siegt bei der Tour der France?

Sportliche Dramen und Triumphe stehen bei der 21 Etappen umfassenden Veranstaltung auf der Tagesordnung. Wen unsere Buchmacher vorne erwarten und was die Große Schleife durch Frankreich so einzigartig macht, erfahrt ihr im folgenden Beitrag. 

Rekordsieger der Tour de France

Das berühmteste Radrennen der Welt, welches die Teilnehmer quer durch atemberaubendsten Landschaften Frankreichs führt, wird 2024 bereits zum 111. Mal ausgetragen und hat schon viele Sportgeschichten geschrieben. Die meisten Gesamtsiege bei der Frankreich-Rundfahrt feierten Jacques Anquetil sowie Bernard Hinault (beide Frankreich), Eddy Merckx (Belgien) und Miguel Indurain (Spanien), die alle fünfmal gewinnen konnten.

Lance Armstrong (USA) wurden seine sieben Toursiege zwischen 1999 und 2005 wegen Dopings im Jahr 2012 allesamt nachträglich aberkannt. Diese Jahre haben offiziell alle keinen Gesamtsieger und kennzeichnen die dunkelste Periode des Radsports.

Die meisten Etappensiege bei der Tour de France feierten Eddy Merckx und Mark Cavendish mit je 34 Erfolgen. Der Belgier Merckx fuhr auch die mit Abstand meisten Tage in Gelb, nämlich 111 und liegt damit weit vor Hinault (79) und Indurain (60). Sylvain Chavanel führt hingegen die Ranglisten der meisten Teilnahmen an der Tour de France (18) an. 

Bei diesem Rennen, das vor allem von der unglaublichen Stimmung und den sportverrückten Fans lebt, die ihre Lieblinge auf jeder Etappe lautstark anfeuern, geht es aber nicht nur um Rekorde und den Gesamtsieg, sondern auch um den schnellsten Sprinter, den besten Kletterer und den stärksten Jungprofi. Im nachfolgenden Absatz stellen wir euch die einzelnen Wertungen und die dazu passenden Trikots genauer vor.

Um welche Trikots wird gekämpft?

Gelbes Trikot („maillot jaune“)

Dieses Trikot ist definitiv das begehrteste der ganzen Tour und wird bei jeder Etappe vom aktuell Führenden in der Gesamtwertung, also dem Leader nach der Addition der Zeiten aller bisher absolvierten Etappen getragen. Wer nach der Schlussetappe das Gelbe Trikot trägt, gewinnt die Tour de France.

Grünes Trikot („maillot vert“)

Die besten Sprinter fahren um das Grüne Trikot – in diese Wertung fließen die gesammelten Zähler bei den Zielankünften und den Zwischensprints ein. Wer am Ende der Tour die meisten Punkte gesammelt und alle Etappen innerhalb des Zeitlimits absolviert halt, holt sich das Grüne Trikot des besten Sprinters.

Bergtrikot („maillot à pois“)

Das rot-weiß-gepunktete Bergtrikot ist etwas für absolute Spezialisten, die sogenannten Kletterer. Die Gipfel sind in fünf Kategorien, wobei HC die höchste ist, eingeteilt und haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Bei Punktegleichheit in der Kletterwertung zählt zuerst die Anzahl an gewonnenen HC-Bergwertungen, dann die Anzahl der Siege von Bergwertungen der 1. Kategorie bis hin zu den Bergwertungen der niedrigsten Kategorie. Wer am Ende der Rundfahrt die meisten Zähler auf dem Konto hat, ist der beste Bergfahrer.

Weißes Trikot („maillot blanc“)

In die Nachwuchswertung kommen alle Fahrer, die unter 25 Jahre alt sind. In der bisherigen Geschichte der Tour de France konnten bereits sechs Nachwuchssieger in der gleichen Tour auch das Gelbe Trikot nach Paris bringen.

Neben den Trikots für die einzelnen Fahrer gibt es noch andere Spezialwertungen zu gewinnen. Eine eigene Mannschaftswertung, bei der die Gesamtzeiten der drei besten Fahrer jeder Etappe addiert werden und den Titel „Kämpferischster Fahrer“, der von einer Jury rund um den Renndirektor ausgewählt und für seine Einsatzfreudigkeit, zum Beispiel eine Soloflucht geehrt wird.

Wer sind die Favoriten 2024?

Grundsätzlich sollte die wichtigste Rundfahrt der Saison wieder ganz im Zeichen des Gigantenduells zwischen Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard stehen. Der slowenische Gewinner von 2020 und 2021 ist nach seinen Verletzungssorgen von 2023 in diesem Jahr wieder voll im Saft und hat dies vor allem bei seinem überlegenen Gesamtsieg beim Giro d’Italia eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Sein großer Widersacher Jonas Vingegaard, der die „Große Schleife“ 2022 und 2023 dominierte, ist 2024 nicht vom Glück verfolgt. Nach einem schweren Sturz im April bei der Baskenland-Rundfahrt, bei dem er sich neben seinem Schlüsselbeinbruch auch mehrere Rippenbrüche und eine Lungenquetschung zuzog, arbeitet er fieberhaft an seinem Comeback.

Am 20. Juni gaben der Däne und sein Team Visma | Lease a Bike bekannt, dass der Sieger der beiden vergangenen Jahre an der Tour de France teilnehmen wird. Unterstützt werden soll der 27-Jährige unter anderem vom belgischen Supersprinter Wout van Aert. Nicht dabei sein werden Vuelta-Gewinner Sepp Kuss, der sich nicht rechtzeitig von einer Corona-Infektion erholen konnte und die nach Stürzen verletzten Teamkameraden Dylan van Baarle und Steven Krujswijk.

Diese schwierigen Umstände und die verkürzte Vorbereitung lassen den Slowenen Tadej Pogacar in die Rolle des Topfavoriten auf den Toursieg schlüpfen. Dessen UAE Team Emirates, unter anderem mit dem Deutschen Nils Politt, erscheint insgesamt breiter aufgestellt zu sein als die Truppe des dänischen Vorjahressiegers Vingegaard. Die beiden Spitzenfahrer der vergangenen vier Jahre sind aber nicht die einzigen Athleten, die reale Siegchancen haben.

Ein gehöriges Wort um den Gesamtsieg mitreden wollen der ehemalige Skispringer Primoz Roglic, der drei Mal bei der Vuelta a Espana und einmal beim Giro d’Italia triumphieren konnte, und Remco Evenepoel. Der 24-jährige Belgier nimmt 2024 erstmals an der Tour de France teil, will sich von seiner mangelnden Erfahrung aber nicht ausbremsen lassen. Die Vuelta-Gewinner von 2022 gilt als eines der größten Talente im Radsport.

Nachdem er genauso wie Vingegaard bei der Baskenland-Rundfahrt gestürzt ist und sich dabei das Schulterblatt und das Schlüsselbein gebrochen hat, steht hinter seiner aktuellen Verfassung allerdings noch ein Fragezeichen. Mit dem Tour-de-Suisse-Gewinner 2024 Adam Yates und dem Vorjahresfünften Carlos Rodriguez stehen zusätzliche Fahrer bereit, die es 2024 wissen wollen.

Österreichische Radfans hoffen auf weitere Sternstunden von Felix Gall. Der 26-Jährige feierte im Vorjahr mit dem Sieg auf der Königsetappe auf den Col de la Loze seinen bisher größten Karriereerfolg und wurde später sogar zum Sportler des Jahres in seinem Land gewählt. In der Gesamtwertung belegte der Osttiroler den starken 8. Platz. Vielleicht ist in diesem Jahr ja noch mehr möglich.

Spannend und dramatisch wird die Tour in jedem Fall. Wer ist dein Favorit bei der wichtigsten Radrundfahrt des Jahres?

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